Das „Potsdamer Modell“: Waldorfschule mit neuen Lernformen

In unserer Arbeit verbinden wir traditionelle und innovative Methoden zu einem zeitgemäßen Unterricht, in dessen Mittelpunkt der einzelne Schüler steht. Unser Modell ist nicht statisch zu denken, sondern wir evaluieren beständig und korrigieren daraufhin immer wieder Einzelheiten. Wir betrachten Schule nicht als Institution zum Abfüllen mit Wissen bei regelmäßiger Pegel­kontrolle, sondern als Stätte der Wirklichkeitserfahrung in den Bereichen Denken – Fühlen – Wollen.

In den ersten Jahren arbeiten wir mit einem beweglichen Mobiliar. Durch das bewegte Klassenzimmer sind vielfältige unterschiedliche Arbeits- und Unterrichtsformen möglich, die die Eigenaktivität und Selbständigkeit der Kinder fördern.

Projektunterricht von Klasse 7 bis 12 kann die Schüler da abholen, wo sie stehen: individuellen wie gruppen­dyna­mi­schen Bedürfnissen entspricht sein fächer- und klassenübergreifendes Themenangebot.

An den vier bis fünf öffentlichen feierlichen Präsentationen pro Jahr lernen Schüler zu zeigen, was und wie sie gelernt haben. Sie lehren dabei, was nur geht, wenn der Präsentierende alles Dar­zu­stellende auch verstanden hat – auf der Basis gezielter Dokumen­tation und Auswahl sowie der Selbstreflexion, kurz: des Portfolios.

Portfolioarbeit ist prozessbegleitend und dialogisch veranlagt. Sie gibt dem Schüler einen großen Spielraum für Eigeninitiative, Phantasie und Gestaltung und steigert seine Lernfreude durch bewusste Selbstreflexion und Verantwortlichkeit im mit der Lehrkraft klar umrissenen individuellen Rahmen.

Mit den fünfwöchigen Praktika in Industrie und Betrieben für die 10. Kl. wie auch im Sozialen für die 11. Kl. schicken wir die Schüler während der kostbaren Schulzeit in die (Berufs-) Welt. Weil es uns Ernst ist mit den Erlebnissen und Erfah­rungen in den Praktika, bilden sie mit einem Drittel der Endnote einen eigenständigen Leistungs­bereich innerhalb der Mittleren Abschlüsse, welche die Waldorfschule Potsdam als genehmigte und anerkannte Ersatzschule selbständig ausstellen, ja ausgestalten kann.

In der 13. Klasse kann nach bestandener Qualifikation das Abitur abgelegt werden.

Ab der 1. Klasse unterrichten wir zwei Fremdsprachen: Englisch und Russisch in den Klassen 1-6 und Englisch und Französisch in den Klassen 7-13.

Der künstlerische und handwerkliche Unterricht wird durch Fachstunden, Epochen und Projekte besonders betont. Eurythmie, eine Bewegungskunst, ist fester Bestandteil des Waldorflehrplans.

Theaterarbeit ist uns in allen Klassenstufen wichtig. Kleineren Schauspielen in der Unterstufe folgen größere Theaterprojekte in englischer und französischer Sprache in der Mittelstufe. In der 8. und 12. Klasse werden große Theaterstücke inszeniert.
Neben dem regulären Musikunterricht, Musikprojekten, einem Orchester für die Unterstufe und einem Chor nutzen Privatmusiklehrer die Räume unserer Schule für ihren Unterricht. Wir begrüßen es, wenn die Schüler ein Musikinstrument erlernen.

Unsere Schule ist seit mehreren Jahren genehmigte Ganztagsschule. Durch die entsprechenden Tages­rhythmen ist es uns möglich, den klassischen Stundentakt so zu verändern, dass Lernphasen (selbstständig und lehrergeführt), Erholungsphasen („Mittagsband“), Projekte und ergänzende Angebote organisch ineinander übergehen. Ein für alle nutzbarer Mehrzweckbereich ist Herzstück der Schule. Ihn nutzt die angrenzende Mensa, die allen täglich ein Bio-Essen bietet. Ergänzende Angebote wie AGs, Bibliothek, Hausaufgabenbetreuung und Sport- und Spielmöglichkeiten runden das Spektrum ab.