Abschlüsse

An der Waldorfschule Potsdam können alle staatlich anerkannten Schulabschlüsse erworben werden, im Regelfall

  • nach Klasse 10 der Hauptschulabschluss (HS) und dererweiterte HS (in Brandenburg Berufsbildungsreife (BBR) und Erweiterte Berufsbildungsreife (EBR) genannt)
  • nach Klasse 11 der Realschulabschluss(Fachoberschulreife (FOR) genannt; ohne und mit Gymnasialempfehlung)
  • nach Klasse 13 die Fachhochschulreife (FHR), schulischer Teil; Teilnahme am Abiturkurs und Nichterreichen des Abiturs sind Voraussetzung)
  • nach Klasse 13 die Allgemeine Hochschulreife (Abitur)

Dabei sehen  unsere Hauptschul- und Realschulprüfung (EBR und FOR)  Leistungsnachweise in drei Bereichen vor:

  • Kognitiver Teil, der etwa dem staatlichen Fächerkanon entspricht,
  • Praktisch-künstlerischer Teil, der neben den Bewegungsfächern Sport und Eurythmie und den künstlerischen Fächern Musik und Kunst auch die Projektarbeit mit einbezieht,
  • Außerschulischer Teil, die  oben beschriebenen Betriebs- oder Sozialpraktika.


Bei allen Prüfungen wird die Portfolio- Methode zur Leistungsfeststellung und –Bewertung eingesetzt: freiwillig im Teil I der EBR und FOR anstelle der mündlichen Prüfung in  Ergänzung zu den schriftlichen Klausuren, obligatorisch in den Teilen II und III. Auch in den zwei Anerkennungsfächern des Abiturs/Fachhochschulreife kommt die Portfoliomethode zum Einsatz.

In den üblichen schriftlichen und mündlichen Prüfungen erbringen Schüler Leistungsnachweise, damit Lehrer sie bewerten:

Abschlüsse selektieren die Absolventen im Hinblick auf die weitere berufliche oder akademische Weiterbildung. Die Portfolioprüfung dagegen gibt einen umfassenderen Aufschluss, allerdings mit der ungewohnten und weithin auch leider noch ungewollten Komponente der individuellen Ausprägung und aktiven Mitgestaltung durch den Prüfling und das dem Portfolio innewohnende Auswahlprinzip. Dieses steht in unüberbrückbarem Widerspruch zum herkömmlichen Prüfungsverständnis und ruft nach einem Paradigmenwechsel im Prüfungswesen.

Jetzt gilt das Motto: “Ich zeig’, was ich kann!“ – und nicht: “Woll’n mal sehen, was Du noch nicht kannst!“. Ersteres ist bekannt von Bewerbungen mittels Mappe im künstlerischen Bereich, letzteres durch das weit verbreitete Phänomen tief wurzelnder Prüfungsangst.